Maarel Orchids reduziert Anzahl zusätzlicher Beleuchtungsstunden durch intelligenten Einsatz von vorübergehenden Coatings
2020 prüfte Kulturmanager Johan Langelaan von Maarel Orchids, welche Optionen es gab, um die Anzahl der Beleuchtungsstunden zu reduzieren, die in seinem Gewächshaus zusätzlich erforderlich sind, und zwar ohne, dass seine Pflanzen dadurch weniger Licht erhalten. Lumiforte-Berater Paul van Gild empfahl ihm, es mit der Kombination von ReduFuse IR und ReduHeat zu versuchen. „Der korrekt dosierte Einsatz mehrerer Schichten hält die Hitze draußen und lässt mehr Tageslicht eintreten, als es mit ReduSol möglich wäre“, meinte der Züchter, nachdem er die Kombination drei Jahre lang ausprobiert hatte. „Dadurch müssen wir die Beleuchtung nicht mehr so lange an lassen wie früher und sparen viel Energie.“
Früher brachte Langelaan eine einzige Schicht ReduSol auf sein Gewächshausdach auf. Dieser vorübergehende Coating ist sehr gut dafür geeignet, Hitze abzuhalten, lässt aber auch weniger Licht ins Gewächshaus. „Also musste man immer die Beleuchtung mehrere Stunden lang an lassen, damit die Pflanzen genug Licht für ihr Wachstum bekommen“, sagte uns der Kulturmanager. „Wir fragten uns, ob es keine intelligentere Lösung gäbe, denn obwohl die Energiepreise 2020 niedrig waren, konnte ja niemand wissen, wie lange das noch so bleiben würde.“
Hitze abhalten, Licht erhalten
Langelaan legte seine Frage dem Lumiforte-Berater Paul van Gils vor. Neben ReduSol umfasst das Sortiment von Lumiforte mehrere andere Coating-Typen mit speziellen Effekten. „Paul schlug vor, auf zwei andere Coating-Typen umzusteigen, die zu verschiedenen Zeitpunkten übereinander auf dem Glas aufgebracht werden“, erzählte Langelaan. „Durch Verwendung von ReduFuse IR und ReduHeat, meinte Paul, könnten wir die Hitze genauso gut abhalten wie mit ReduSol, aber weit weniger Licht einbüßen. Dadurch würden wir weniger Beleuchtung brauchen und unseren Energieverbrauch reduzieren. Als zusätzlichen Bonus könnten wir zwei separate Schichtungsstrategien für warme und kühle Abschnitte anwenden.“
Kulturmanager Johan Langelaan, Maarel Orchids
Eine Schicht ReduFuse IR, gefolgt von ReduHeat
Die neue Schichtungsstrategie beinhaltete die Aufbringung einer dünnen ersten Schicht ReduFuse IR-Coating auf dem gesamten Gewächshaus in der ersten Februarhälfte. Dieser Coating-Typ lässt weniger Infrarotlicht (d.h. Hitze) durch und streut das PAR-Licht, das durch den Coating dringt. Letztere Eigenschaft gewährleistet ein homogenes Lichtniveau, wenn die beweglichen Schirme teilweise geschlossen werden. „Man sieht keine sonnenbeschienenen oder schattigen Flecken auf den Pflanzen, und genau das ist für einheitliches Wachstum nötig. Wir haben kein diffuses Glas im Gewächshaus, darum ist ReduFuse IR eine gute Alternative.“ In oder um Woche 17 oder 18 (je nach Witterungsbedingungen) wird eine zusätzliche dicke Schicht ReduHeat auf die kühlen Abschnitte aufgebracht. Auch dieses Produkt verringert die Hitze, die in das Gewächshaus eintritt, ermöglicht jedoch eine hohe Lichttransmission. In oder um Woche 22 oder 23 wird eine zweite Schicht ReduHeat aufgebracht. Diese drei aufeinanderfolgenden Coatings schützen die kühlen Abschnitte vor übermäßiger Hitzestrahlung und lassen gleichzeitig viel mehr PAR-Licht in das Gewächshaus, als es mit ReduSol möglich wäre. „Zwischen Mai und September können wir unseren Bedarf an zusätzlicher Beleuchtung um einige hundert Stunden reduzieren“, erklärte der Orchideenzüchter.
Keine negativen Auswirkungen auf die Qualität der Pflanzen
Laut Langelaan spüren die Pflanzen diese neue Schichtungsmethode für Coatings kaum. „Das Gewächshausklima ist praktisch unverändert“, bekräftigte er. „Bei Verwendung von ReduHeat ist die Pflanzentemperatur etwas niedriger als bei ReduSol, aber da in beiden Fällen zusätzliche Kühlung in Form von Luftbehandlung nötig ist, wird dieser Effekt im Grunde ausgeglichen. Wir haben keinen Unterschied festgestellt, weder bei der Wachstumsdauer noch bei der Produktqualität.“
Rentable Investition
Sparen Züchter angesichts der höheren Kosten, die mit der Schichtungsstrategie verbunden sind, genug Energie, um kostendeckend zu arbeiten? Schließlich müssen bei Anwendung dieser Methode mehr Schichten aufgebracht werden, sodass mehr Coating und mehr Arbeitsstunden nötig sind. „Natürlich haben wir vorher alle notwendigen Berechnungen durchgeführt“, entgegnete der Orchideenspezialist auf diese Frage. „Wir erzeugen die meiste Energie durch Kraft-Wärme-Kopplung selbst. 2020 sind wir beim Betrieb von der Annahme ausgegangen, dass Gas 15 Cent pro Kubikmeter kosten würde. Gesetzt den Fall, dass die Preise auf dem Niveau bleiben, würden sich die höheren Kosten in einem sonnigen Sommer 1,5 Mal amortisieren, in einem dunkleren Sommer sogar sage und schreibe drei Mal. Das war also wirklich ein Selbstläufer. Und bei den aktuellen Gaspreisen wirkt sich die Verringerung des Energieverbrauchs, die wir erzielen, finanziell sogar noch stärker aus. Wir sind also wirklich begeistert, dass wir unsere Beleuchtung länger aus lassen können, ohne dass die Pflanzen darunter leiden.“