Coatings und Hochdruckvernebelung halten Pflanzen am Wachsen
Immer mehr Unternehmen wenden Hochdruckvernebelung an. In Kombination mit Coatings ist das eine hervorragende Möglichkeit, Pflanzen in trockenen, heißen Sommern aktiv und produktiv zu halten.
Die Sommer der letzten Jahre haben eine Wende eingeleitet. Noch mehr als zuvor sind Gartenbauer auf der Suche nach der optimalen Kombination aus Lichtabschirmung und Kühlung. Die Instrumente, die sie dabei einsetzen, sind Coatings, bewegliche Energieschirme und Luftbefeuchter.
„Zu beobachten ist, dass Betriebe in Mitteleuropa immer häufiger Hochdruckvernebler installieren. Das ist auch bitter nötig: In einem heißen Sommer ist die Luft extrem trocken“, sagt Jelle Hoogland, der Fruchtgemüsebetriebe in Mittel- und Osteuropa berät.
Bei geringer Luftfeuchtigkeit schließt die Pflanze die Spaltöffnungen, um die Austrocknung zu begrenzen. Dadurch gelangt kein CO2 mehr ins Innere und die Photosynthese kommt zum Erliegen. Außerdem steigt die Temperatur der Pflanze an, wenn diese nicht verdunsten und sich selbst nicht kühlen kann. Das Schließen der Spaltöffnungen ist eine vorübergehende Lösung, die keinen ganzen Tag andauern kann.
Feine Wassertröpfchen
„Mit Coatings senkt man die Belastung der Pflanzen durch zu viel Licht und zu viel Hitze. Die Pflanze kann dadurch etwas mehr verdunsten. Unter extremen Bedingungen ist es aber trotzdem nach wie vor zu trocken“, erläutert Hoogland.
Dann ist Hochdruckvernebelung eine gute Idee. Die Düsen geben sehr feine Wassertröpfchen ab, die schon verdunstet sind, bevor sie die Pflanze erreichen. Die Pflanze wird dadurch nicht nass. Die Vernebelung hat zwei Effekte: Die Luftfeuchtigkeit steigt und die Lufttemperatur sinkt, Letzteres, weil die Verdunstung von Wasser Energie kostet. Die Energie wird der Luft im Gewächshaus in Form von Wärme entzogen. Das ist deutlich zu spüren: Die Temperatur kann um bis zu 4 °C sinken.
„Der Vorteil davon ist, dass die Lüftungsfenster an der Windseite länger geschlossen bleiben können. Es bleibt mehr CO2 im Inneren des Gewächshauses und die Pflanze bleibt aktiver”, erklärt er.
Weniger Licht- und Hitzestress
Warum braucht man dann überhaupt noch Coatings? Hoogland: „Ohne Coating kommt immer noch die volle Ladung Licht hinein - häufig geht es um 850 bis 1000 Watt. Das führt zu Stress und Verbrennungen mit allen damit verbundenen Problemen: schlechter Fruchtansatz, stagnierendes Wachstum, Ungleichgewicht in der Pflanze und missgestaltete Früchte. Wir sehen immer häufiger, dass Unternehmer versuchen, Werkzeuge intelligent zu kombinieren. Coatings, Luftbefeuchtung und bewegliche Schirme ergänzen einander“, sagt er.
Dabei ist es natürlich sinnvoll, den Coatingtyp an die anderen Instrumente anzupassen. ReduFuse wenn möglich; ReduFuse IR oder ReduHeat, wenn die Hitze die Oberhand gewinnt; im Sommer eventuell ergänzt durch ReduSol und SprayChalk bei sehr hoher Einstrahlung.
Dachsprühanlagen
Einige Betriebe verwenden zur Kühlung Dachsprühanlagen. Diese sind preisgünstiger als Hochdruckvernebler, haben aber auch Nachteile. Man braucht relativ viel Wasser, das bei Knappheit auch zur Bewässerung der Pflanzen genutzt werden könnte. Außerdem darf das Wasser nicht zu viel Kalk und Eisen enthalten, sonst kommt es zu Ablagerungen auf dem Gewächshausdach. Sind diese stark ausgeprägt, muss zunächst die Kalk-/Eisenschicht mit Citronen- oder Oxalsäure gelöst werden. Erst dann kann man den Coating mit ReduClean entfernen.
„Ein weiterer Punkt ist, dass es bei diesen Dachsprühanlagen schwieriger ist, einen geeigneten Coating auszuwählen. Bei Beregnung werden bestimmte Coatings nämlich durchsichtiger. Das gilt am meisten für ReduFuse - der das Licht zerstreuende Effekt geht dann verloren. ReduHeat und ReduFuse IR bewahren ihren hitzeabschirmenden Effekt teilweise. Eigentlich passt ReduSol noch am besten zu Dachsprühanlagen, auch wenn der Coating etwas durchsichtiger wird. Die Lösung besteht dann darin, eine etwas dickere Schicht aufzubringen“, so Hoogland.
Das Wichtigste ist und bleibt: Wie halte ich meine Pflanze im Sommer - mit einem Coating und den anderen Werkzeugen, die mir zur Verfügung stehen - in optimaler Verfassung, um eine hohe und qualitativ hochwertige Produktion zu realisieren?