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Im Winter zahlt sich jedes zusätzliche Prozent Licht aus

Im Winter ist Licht der Faktor, der die Produktion einschränkt. Begrüßt wird dann jede Maßnahme, die für eine Steigerung des Lichteinfalls sorgt.

Wenn alle Klimafaktoren bis auf einen stimmen, entscheidet dieser eine über das Produktionsergebnis. Das ist der einschränkende Faktor. Zumindest in Nordwesteuropa ist der einschränkende Faktor im Winter nahezu immer das Licht. Daraus folgt, dass jedes Prozent Licht, das im Winter zusätzlich in das Gewächshaus gelangt, unmittelbar zu einer höheren Produktion führt. Es lohnt sich also, auf diesen Punkt besonders zu achten.
Die Liste der Maßnahmen, die zur Verbesserung des Lichteinfalls im Winter ergriffen werden können, ist umfassend. Einen Teil dieser Maßnahmen kann jeder umsetzen, andere kommen dagegen vor allem beim Neubau in Frage.

More light in winter

Sauberes Glas

Der erste Punkt ist an sich der naheliegendste, wird in der Praxis allerdings häufig noch unterschätzt: Die Sauberhaltung des Gewächshausdaches, und zwar sowohl der Außen- als auch der Innenseite. Wenn dieser Punkt vernachlässigt wird, kann sich der Lichteinfall im Jahr durchaus um 10 % verringern.
Mit einem Gewächshausdachreiniger kann die Außenseite bequem sauber gehalten werden. Die Innenseite des Gewächshausdaches lässt sich nur während des Fruchtwechsels effektiv säubern. Mardenkro bietet für Außen- und Innenseite den relativ milden Glasreiniger GS-4 Xtra an. Bei Anwendung dieses Reinigers wird kein gasförmiges Wasserstofffluorid freigesetzt und das Glas nicht aufgeraut, da das Mittel vor dem Eintrocknen mit reichlich Wasser abgespült wird. GS-4 Xtra kann jedoch nicht auf beschichtetem Glas angewendet werden.
Im Winter fällt das Licht normalerweise mit kleinem Winkel ein. Diesem Umstand kann auf zweierlei Art Rechnung getragen werden: Beim Bau des Gewächshauses und bei dessen Verwendung. Beim Bau sollte die Ausrichtung des Gewächshausdaches ganz bewusst gewählt werden. Auf das Jahr gesehen ergibt eine Nord-Süd-Orientierung des Dachfirsts den besten Lichteinfall. Im Winter allerdings ist eine Ost-West-Ausrichtung günstiger. Wenn also die einfallende Menge an Winterlicht für die Kultur sehr wichtig ist, sollte man sich besser dafür entscheiden. Auch die Form des Gewächshausdaches ist von Bedeutung. Ein Venlo-Gewächshaus ist im Hinblick auf den Lichteinfall besser geeignet als ein gebogenes Dach (wie beim Tunnelgewächshaus).

AntiReflect

Ein Teil des schräg einfallenden Lichts wird auf dem Gewächshausdach reflektiert; je kleiner der Einfallswinkel, desto höher ist auch der Grad der Reflexion. Gerade im Winter ist der Einfallswinkel wie bereits erwähnt klein. Das reflektierte Licht kommt den Pflanzen folglich nicht zugute. Mardenkro bringt diese Saison die neue Beschichtung AntiReflect auf den Markt, die den Lichteinfall um etwa 3 % erhöht. Die ersten Anwender werden nun mit Lichtmessungen begleitet.

Kondensat

Auch das sich an der Innenseite des Gewächshausdaches absetzende Kondensat kann erheblichen Lichtverlust verursachen. Im Winter ist dies ein wichtiger Faktor, denn das Dach ist so gut wie ständig nass. Dabei entscheidet die Art der Kondensation über die Lichtdurchlässigkeit. Große Kondensattropfen nehmen viel Licht weg, ganze 5 bis 8 %. Ein fein verteilter Wasserfilm lässt jedoch gerade mehr Licht durch. Die neue Beschichtung AntiCondens für Glas verflüssigt das Kondenswasser zu einem solchen feinen Film. Die ersten Erfahrungen aus der Praxis sind positiv. Messungen im Mai 2017 bei einem Tomatenzüchter zeigten, dass der Lichteinfall unter AntiCondens um 6 bis 7 % höher war als unter unbeschichtetem Glas.
Ist das Licht einmal ins Gewächshausinnere gelangt, muss es in so hohem Maße wie möglich durch die Pflanzen absorbiert werden, also nicht durch den Boden oder die Gewächshauskomponenten. Aus diesem Grund sollte das Gewächshausinnere so reflektierend wie möglich sein. Dafür empfehlen sich weißer Kunststoff auf dem Boden und eine Pulverbeschichtung auf allen Komponenten. Diese Beschichtung reflektiert etwa 80 %. Mit PipePaint von Mardenkro kann das Reflexionsvermögen von Heizungsrohren problemlos erhöht und Korrosion vorgebeugt werden.

Winterlicht-Gewächshaus

Die Wageningen UR (Abteilung Unterglasanbau) arbeitet schon seit Jahren an der Entwicklung eines für winterliche Bedingungen optimal geeigneten Gewächshauses. Das Projekt trägt den Namen „Winterlicht-Gewächshaus“. Zunächst einmal wurde ermittelt, welche Faktoren die größte Rolle spielen (diese stimmen häufig mit den oben beschriebenen Maßnahmen überein). Im vergangenen Februar wurde das Modellgewächshaus in Bleiswijk eröffnet. Für das Gewächshaus wurde hochdurchlässiges diffuses Glas verwendet, das seine antireflektierenden Eigenschaften einer speziellen Ätzung verdankt. Es wurde ein innovativer, hochtransparenter Schirm in W-Form installiert, um optimale Lichtdurchlässigkeit in geschlossenem Zustand sicherzustellen. Die Gewächshauskonstruktion ist mit einer speziellen Pulverbeschichtung versehen, die 87 % des Lichts reflektiert.
Aus im Vorwege angestellten Modellberechnungen ging hervor, dass der potentielle Lichtgewinn mit diesem Entwurf etwa 10,5 % betragen würde. Messungen im Gewächshaus bestätigen das. Zurzeit werden im Winterlicht-Gewächshaus Gurken angebaut. Die Kultur endet Anfang Dezember. Die Produktion entwickelt sich in Richtung 110 Kilogramm pro m².

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