DE

Pflanzen lieben Gleichmäßigkeit

Gelegentlicher leichter Stress schadet Zierpflanzen nicht, im Gegenteil, es macht sie nur stärker. Aber im Allgemeinen lieben Pflanzen Gleichmäßigkeit.

Eine Gewächshauspflanze, die immer nur idealen Bedingungen ausgesetzt ist, wird nicht die allerstärkste. Gelegentlich etwas zu viel Licht, Wärme oder Kälte, leichter Wassermangel: Das alles sind Umstände, die den Aufbau von Abwehrstoffen fördern, mit denen die Pflanze sich gegen ungünstige Bedingungen schützt und dadurch stärker wird.

Aber eigentlich ist es nicht das, worauf der Gärtner achten muss. Komplizierter ist es, ein möglichst gleichmäßiges Klima zu schaffen. Denn Pflanzen lieben Gleichmäßigkeit. Bei wechselnden Bedingungen müssen sie sich immer wieder anstrengen, um sich anzupassen, und das kostet Energie und geht zu Lasten der Produktion.

Hitzestress, Lichtstress und Trockenstress können alle zu (bisweilen erheblichem) Produktionsverlust führen. Oft gehen diese verschiedenen Arten von Stress Hand in Hand. Bei sehr hoher Einstrahlung kommen sie regelmäßig alle gleichzeitig vor. Der Deutlichkeit halber gehen wir auf alle drei Stressarten gesondert ein.

Hitzestress

Alle in der Pflanze ablaufenden chemischen Prozesse sind stark von der Temperatur abhängig. Wenn es kalt ist, verlaufen sie langsam, mit steigender Temperatur schneller, bis ein bestimmtes Maximum erreicht ist. Darüber hinaus kann Schaden entstehen: Die Photosynthese wird stark gehemmt, Enzyme und andere Eiweiße werden geschädigt und die Herstellung neuer Eiweiße wird erschwert. Wenn dieser Zustand zu lange anhält, stirbt die Pflanze ab. Wie empfindlich eine Pflanze auf Hitze reagiert, ist von der jeweiligen Art abhängig. Aber Temperaturen über 40 °C können viele Gewächshauspflanzen nicht lange aushalten.

Bei steigenden Temperaturen verdunstet die Pflanze mehr, aber das hat seine Grenzen. Wenn die Pflanze nicht schnell genug Wasser zuführen kann, um die erhöhte Verdunstung auszugleichen, schließt sie ihre Spaltöffnungen. Das hat zur Folge, dass die Pflanzentemperatur schnell ansteigt und die Pflanze ernsthaft geschädigt werden kann. Falls möglich, sollte in diesen Fällen Vernebelung eingesetzt werden.

Eine spezielle Form von Hitzestress ist ein schlechter Fruchtansatz. Dieses Problem tritt schon bei weniger extremen Temperaturen auf. Die Qualität des Blütenstaubs verschlechtert sich dann. Im Übrigen fällt dieser Punkt nur bei wenigen Zierpflanzen ins Gewicht, aber es gibt Ausnahmen, zum Beispiel Topfpflanzen mit Früchten.

Lichtstress

Hitzestress tritt bei hoher Einstrahlung auf, aber die große Lichtmenge an sich verursacht ebenfalls Probleme. Die erste Phase dieses Phänomens wird als Photoinhibition bezeichnet: Die Pflanze legt ihren Photosyntheseapparat dabei zeitweise still. Damit soll Schlimmeres abgewendet werden. Wenn das Lichtniveau wieder absinkt, kann die Photosynthese wieder in Gang kommen.

Aber dieser Verteidigungsmechanismus hat seine Grenzen. Wenn das zu hohe Lichtniveau anhält, bilden sich freie Radikale. Das sind Moleküle, die alles in ihrer Nähe schädigen, weil sie hochreaktiv sind. Dies führt zu irreparablen Schäden an Zellmembranen, Enzymen, Eiweißen und DNA. Diese Situation muss unbedingt vermieden werden, denn darunter leidet nicht nur die Produktion, es entsteht auch sichtbarer Schaden an den Pflanzen, wie etwa vertrocknete und abgestorbene Blattränder (oder sogar ganze Blätter) und Blüten.

Trockenstress

Die Pflanze gerät unter Trockenstress, wenn die Wasserbalance nicht in Ordnung ist. Das heißt, dass die Zufuhr nicht ausreicht, um den Wasserverlust durch Verdunstung zu kompensieren. Trockenstress entsteht, wenn die Wasserversorgung zu wünschen übrig lässt, aber auch, wenn die Verdunstung so schnell erfolgt, dass die Pflanze nicht mehr mitkommt. Das passiert bei heißem, trockenem Gewächshausklima. In extremen Fällen „bricht“ die Wassersäule in den Wasserleitbahnen der Pflanze und es entstehen Luftblasen. Die Zufuhr über die betreffende Wasserleitbahn kommt dann zum Erliegen. Die Pflanze verfügt zwar über Mechanismen, um diesen Vorgang rückgängig zu machen, aber diese greifen erst, wenn die Bedingungen nicht mehr so extrem sind.

Bei starkem Trockenstress schließt die Pflanze ihre Spaltöffnungen, um weiteren Wasserverlust zu verhindern. Dies führt zum Ansteigen der Pflanzentemperatur, sodass Schäden durch Hitzestress drohen. Auch Trockenstress lässt sich zum großen Teil durch Vernebelung beseitigen.

Beschichtungen als wichtiges Hilfsmittel

Beschichtungen und Schattierungstücher tragen dazu bei, die Situation unter Kontrolle zu halten. Bei Pflanzen, die überhaupt kein hohes Lichtniveau vertragen, ist ReduSol die geeignete Beschichtung. Pflanzen, die etwas lichttoleranter sind, können von dem Licht ohne Hitzestress profitieren, wenn ReduHeat aufgebracht wird. Diese Beschichtung lässt PAR-Licht durch (das für die Photosynthese notwendig ist) und hält NIR-Strahlung ab (die für die Erwärmung verantwortlich ist).

Viele Pflanzen profitieren auch von diffusem Licht: Die oberen Blätter erhalten dabei etwas weniger Licht, wodurch sich das Risiko von Lichtstress verringert. Die unteren Blätter bekommen mehr Licht und leisten ihren Beitrag zur Produktion. Das Klima mit ReduFuse ist gleichmäßig und weniger extrem, unter anderem deswegen, weil keine grellen Lichtflecken auftreten. Gerade diese Flecken sind im Hinblick auf Lichtstress problematisch. ReduFuse IR schließlich kombiniert die Vorteile von diffusem Licht mit der Abhaltung von Wärmestrahlung.

Cookie-Richtlinie

Um Ihnen eine bessere und persönlichere Erfahrung auf unserer Website zu bieten, verwenden wir Cookies und ähnliche Techniken. Durch die Verwendung dieser Cookies kann Ihr Surfverhalten auf unserer Website von uns und bestimmten Dritten überwacht werden. Möchten Sie mehr darüber erfahren? Besuchen Sie unsere Cookie-Richtlinien-Seite.

Cookies akzeptieren Einstellungen ändern