Return on Investment bester Leitfaden bei Wahl des Coatings
Ein Teil der Anbauer in Kanada und den USA steigt von ReduSol auf andere Coatings um. Sie wollen das Licht ausnutzen, aber übermäßige Hitze abschirmen.
„Der Trend zeichnet sich ganz klar ab. Ob das sinnvoll ist, hängt von der Kultur und der Betriebssituation ab. Das Wichtigste ist, genau zu rechnen. Und nicht nur nach den Kosten zu schauen, sondern auch nach den Mehrerträgen“, sagt Peter Heemskerk, kaufmännischer Area Manager von Lumiforte für Nordamerika.
Sein Gebiet ist die Region Vancouver in British Columbia. In seiner Provinz, aber auch in Ontario sind im Laufe der Zeit viele Kunststoffhäuser durch Glasgewächshäuser ersetzt worden. „Die Anbauer entscheiden sich oft für besonders klares Glas, damit viel Licht hereinkommt. Sie brauchen dann allerdings einen Coating, um durch den Sommer zu kommen. Traditionell wurde viel ReduSol verwendet, aber die Frage ist, ob das für solche modernen Gewächshäuser die beste Wahl ist“, gibt er zu bedenken.
Hitze abschirmen
Der Trend geht dahin, mehr Licht zuzulassen und gleichzeitig die Temperatur sehr genau zu steuern. Die Anbauer entscheiden sich nämlich für besonders klares Glas, damit viel Licht hereinkommt. „Anschließend besteht die Abwägung darin, wie man die Vorteile von viel Wachstumslicht bewahrt und gleichzeitig die Temperatur unter Kontrolle hält. Für viele Unternehmen ist gerade die Vor- und Nachsaison entscheidend für den Ertrag. Dann braucht man viel Licht, aber die Gewächshaustemperatur muss im grünen Bereich bleiben. Das spricht für ReduHeat oder ReduFuse IR, die beide die Wärmestrahlung abhalten“, so Heemskerk.
Peter Heemskerk, kaufmännischer Area Manager
Die Verkaufszahlen bei beiden Coatings sind in Kanada stark angestiegen. Und es fällt auf, dass Anbauer, die einmal von ReduSol auf einen hitzeabschirmenden Coating umgestiegen sind, nicht mehr zurück wollen.
„Das gilt für Kanada und die nördlichen Gartenbauregionen in den USA gleichermaßen. Die Abwägung ist überall dieselbe“, setzt er hinzu.
Im Süden muss sowohl Licht als auch Wärme abgeschirmt werden. Heemskerk: „Aber auch dann kann man Lichtgewinn erzielen. Wir sehen, dass Anbauer in Kalifornien früh im Jahr oder sogar während des Winters ReduFuse verwenden und dann später eine Schicht ReduSol darüber aufbringen.“
Rechenbeispiel
Er bekommt immer wieder Bemerkungen über den Mehrpreis der hitzeabschirmenden Coatings zu hören. Verständlich, findet er, aber besser ist es, rationale ökonomische Abwägungen anzustellen. „Man sieht die einmalige Ausgabe für den Coating, aber nicht den kontinuierlichen Mehrertrag durch die Entscheidung für einen Coating, der besser zu der Pflanze und den Umständen passt“, meint er.
„Ein Rechenbeispiel auf Basis einer Situation aus der Praxis: Wenn ein Unternehmen 6 Cent pro m2 für ReduSol ausgibt und auf ReduHeat umsteigt, erhöht sich die Ausgabe auf zum Beispiel 26 Cent. Das ist die Kostenseite. Da die Pflanze mehr Licht bekommt und gegen Hitze geschützt wird, steigern sich sowohl Ertrag als auch Qualität. Eine Ertragssteigerung von 2 % bei einer Produktion von 50 Kilo/m2 bedeutet schon einen (US)-Dollar mehr Ertrag pro Quadratmeter. Das ist folglich ein Return on Investment von 500 %. Es ist klar, was dann die rationalste Entscheidung ist: Umsteigen auf einen teureren Coating.“
Mehrertrag
Es hängt von der Pflanze und den Umständen ab, wie die Berechnungen ausfallen. Bei Paprika zum Beispiel führt das Entfallen von Hitzestress zu: mehr Früchten pro m2, schwereren Früchten, weniger Qualitätsproblemen, weniger Blütenendfäule, höherer Exportqualität. Dasselbe gilt für Tomaten.
Heemskerk: „Die 2 % Mehrertrag in dem Rechenbeispiel sind sehr vorsichtig angesetzt. Es gibt auch Beispiele, in denen man auf 4-10 % finanziellen Mehrertrag kommt. Leider gibt es wenig harte Zahlen. Dafür braucht man eine sehr genaue Kulturerfassung in Kilos und Qualität. Und die muss man dann mit einer identischen Situation vergleichen, bei der lediglich ein anderer Coating eingesetzt wurde.“
Ein Tomatenbetrieb in Arizona hat genau das in der Vergangenheit getan, als er von ReduSol zu ReduFuse umgestiegen ist. Aus diesem Vergleich ergab sich ein Produktionszuwachs von über 5 %. Über den genauen Mehrertrag wollte der Anbauer nicht zu viel verraten, aber er war unzweifelhaft von dem Mehrwert überzeugt, den es bringt, mehr Licht zuzulassen.
Heißere Sommer
Heemskerk: „Ziemlich viele Tomatenanbauer in British Columbia nutzen gar keine Coatings zur Abschirmung. Aber wir sehen, dass die Sommer immer heißer werden. Es wird also immer dringlicher, etwas zu unternehmen. Dann liegt ein hitzeabschirmender Coating wie ReduFuse IR nahe, der das Licht gleichzeitig diffus macht.“
Auch bei Schnittblumen wie Fresien, Gerbera und Alstroemerien kann es sinnvoll sein, die Wahl des Coatings nochmals zu überdenken. „Wenn man durch Hitzeabschirmung bei gleichzeitiger Beibehaltung des Wachstumslichts mehr Stängel pro m2 produziert, fällt der ROI schon ganz schnell positiv aus.”