Ruhe im Pflanzenzuchtbetrieb dank ReduFuse

Paprikazüchter sind immer wieder verschiedener Ansicht über die Vorteile von diffusen Beschichtungen. „In unserer Exkursionsgruppe verwendet die eine Hälfte sie nicht, die andere schon. Die erste Gruppe gibt an, dass das im April doch einiges an Licht kostet, die zweite Gruppe ist der Meinung, dass die Vorteile stärker ins Gewicht fallen. Wir können keine negativen Auswirkungen im April erkennen“, so Wibo Valstar.
Zusammen mit seinem Bruder Ewout hat er zwei Betriebe in De Lier mit insgesamt 6 Hektar Fläche, auf denen er grüne Paprika anbaut. ReduFuse verwenden die beiden Brüder seit nunmehr sechs Jahren.
„Angefangen haben wir damit, um den Kopf der Pflanze und die Früchte im Sommer abzukühlen und so Blütenendfäule vorzubeugen. Inzwischen sind wir auf die Sorte Overture umgestiegen, die von sich aus schon weniger anfällig für Blütenendfäule ist. Wir können also nicht wirklich einen Vergleich mit der früheren Situation ziehen“, sagt er. „Aber wir wissen schon, dass es bei der Anzahl der Abschirmungsstunden einen Unterschied macht. Oberhalb von 650 Watt schließt sich der feste Schirm immer, aber was macht man an Tagen, wenn sich Sonne und Wolken abwechseln? Dann ist man die ganze Zeit nur am Taktieren und Abwägen. Dieses Dilemma fällt mit ReduFuse weg. Das sorgt für Ruhe im Kopf und im Gewächshaus. Vor allem am Wochenende ist das ein großer Vorteil.“

Gleichmäßiges Gewächshausklima

ReduFuse verteilt das Licht im Gewächshaus, sodass ein gleichmäßiges Klima entsteht. Außerdem dringt das Licht tiefer in die Pflanze ein. So muss der Kopf der Pflanze weniger Strahlung verarbeiten, während die Blätter unten stärker an der Photosynthese beteiligt sind. Ein weiterer großer Vorteil ist auch, dass keine Sonnenflecken mehr auftreten. Gerade in diesen Sonnenflecken kommt es schnell zu erhöhtem Stress, die Spaltöffnungen schließen sich, damit kommt auch die CO₂-Aufnahme zum Erliegen, und die Photosynthese sinkt. Die Aktivität der Pflanze lässt folglich nach.
„Unter der diffusen Beschichtung können wir die Lüftungsfenster an der Windseite mehr schließen. Dadurch bleibt das CO₂ besser im Gewächshaus und auch die Luftfeuchtigkeit auf höherem Niveau. So fühlt sich die Pflanze wohler“, berichtet Valstar.

Minimumrohr

Sie lassen die Beschichtung Anfang April aufbringen. „Besser zwei Wochen zu früh als eine Woche zu spät. Im Frühjahr gibt es wieder den Übergang von dunkel auf hell und das bedeutet Stress für die Pflanze. Unter der Beschichtung wirkt sich das nicht so drastisch aus. Wenn man mit dem Aufbringen zu spät dran ist, kommt man in die Situation, dass man immer den festen Schirm schließen muss“, fährt er fort.
Was er sieht, ist, dass die verringerte Einstrahlung anfangs einige Anpassung erfordert. Morgens muss etwas mehr geheizt werden. „Wir fahren die Temperatur des Minimumrohrs 2 bis 3 °C hoch. Man muss schon ein wenig mehr Energie hineinstecken. Aber das nehmen wir in Kauf. Die Vorteile wiegen das locker wieder auf.“
Ein besonderer Beachtungspunkt ist die direkte Sonnenstrahlung, die durch die offenen Lüftungsfenster eindringt. Vor dieser schützt ein doppelter Schirm, wobei einer der beiden zu 20 % und der andere zu 10 % geschlossen wird.
Ende August wird die Beschichtung wieder vom Gewächshausdach entfernt. Die Entscheidung darüber wird anhand der Anzahl kleiner Früchte zu dem Zeitpunkt getroffen; denn diese sind empfindlich. Wenn es davon viele gibt, verbleibt ReduFuse noch eine Woche länger auf dem Dach. Auch die Wettervorhersage spielt eine Rolle.
„Wir sind mit dieser Vorgehensweise zufrieden. Auf diese Weise haben wir das Gewächshausklima gut unter Kontrolle und können Paprika von Spitzenqualität liefern“, schließt er.