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Farbe des Lichts von Bedeutung

Die Farbe des Lichts hat Auswirkung auf die Effizienz der Photosynthese, aber auch auf Wachstum und Entwicklung. Heute ist es bereits möglich, dem Rechnung zu tragen.

Viele LED-Armaturen enthalten rote, blaue und dunkelrote LEDs. Das legt nahe, dass dies die idealen Farben für Pflanzenwachstum und -entwicklung sein könnten. Dieses Bild muss jedoch deutlicher nuanciert werden. Zunächst einmal müssen bei der Lichtfarbe zwei Dinge auseinandergehalten werden: Der Einfluss der Farbe auf die Photosynthese einerseits und auf die Entwicklung andererseits.

Bei LEDs ergibt Rot die höchste Lichtleistung pro kW Elektrizität. Darum herrscht diese Farbe in den Armaturen vor. Da Pflanzen bei rein rotem Licht nicht wachsen können, wurden auch blaues und manchmal dunkelrotes Licht beigemischt. Aber Pflanzen nutzen durchaus auch die anderen Lichtfarben.  Das geht aus der McCree-Kurve hervor: Die Spitzen liegen zwar eindeutig bei Rot und Blau, aber auch bei anderen Farben findet Photosynthese statt.

Blattpflanzen und einige grüne Topfpflanzenarten wachsen mittlerweile gut unter reinem LED-Licht. Aber bei blühenden Zierpflanzen gelingt das noch nicht. Alle Pflanzen wachsen immer noch besser unter Sonnenlicht, also dem vollständigen Farbspektrum. Das zeigen Versuche immer wieder.
Das Sonnenlicht besteht aus UV-, PAR- (photosynthetisch aktiver) und Infrarotstrahlung. Wie der Name schon sagt, ist für das Wachstum nur PAR von Bedeutung. Die Hälfte der Sonnenenergie ist im Infrarotbereich enthalten. Damit trägt das Infrarotlicht erheblich zur Erwärmung des Gewächshauses bei. Für die Photosynthese ist das Infrarotlicht nicht vonnöten. Daher ist seine Abschirmung eine gute Idee. Dafür geeignete Beschichtungen sind ReduHeat und ReduFuse IR.

colour of light 2

Lichtfarbe bestimmt die Entwicklung

Die Farbe des Lichts bestimmt auch die Entwicklung der Pflanze: Wie weit sie sich streckt, wie stark sie sich verzweigt, wann sie blüht usw. Für die Photosynthese ist die Intensität des Lichts von großer Bedeutung, für die Steuerung der Entwicklung genügt jedoch ein viel schwächeres Lichtsignal. Schon eine geringe Menge an rotem Licht in einer langen Nacht reicht zum Beispiel aus, um das Wachstum von Chrysanthemen vegetativ zu halten.
Bei der Steuerwirkung von Licht geht es immer um das Verhältnis zwischen Farben, zum Beispiel zwischen rotem und kurzwelligem nahinfrarotem Licht. Mehr Rot sorgt für kompakte Pflanzen. Auch das Verhältnis zwischen Rot und Blau spielt eine Rolle. Bei Rosen sorgt weniger blaues (und somit mehr rotes) Licht für etwas längere Stängel.
Dieses Beispiel zeigt schon, dass es oft nicht so einfach ist: Mehr rotes Licht sorgt nämlich im einen Fall für Kompaktheit, im anderen aber für Streckung. Darum ist es gut, sich vor Augen zu halten, dass es immer um Farbverhältnisse geht.
In der Praxis erweist sich die Steuerung mit Lichtfarben noch immer als schwierig, denn es ist bereits eine große Menge Sonnenlicht vorhanden. Sollen die bestehenden Verhältnisse tagsüber verändert werden, ist häufig viel Licht der gewünschten Farbe erforderlich. SON-T-Lampen enthalten so viel rotes Licht, dass bei wenig Tageslicht tatsächlich ein Rotlichteffekt zu beobachten ist.

Die Fortsetzung der Beleuchtung in der Dämmerung (um das Verhältnis rot/kurzwellig nahinfrarot zu verändern) kann zu kompakteren Pflanzen führen, zeigen Studien der Wageningen University & Research bei Fuchsien.
Einige Rosenzüchter haben inzwischen gute Erfahrungen mit der Beschichtung ReduFlex Blue gemacht, die das blaue Licht teilweise abhält. Sie ernten unter dieser Beschichtung längere Rosen. Dabei ist es das Verhältnis zwischen Rot und Blau, das für diesen Effekt sorgt.
Es gibt viele interessante Entwicklungen im Bereich Lichtfarben, aber die praktische Anwendung und Übertragung von Ergebnissen auf andere Pflanzen ist oft noch schwierig. So hat die Wageningen University & Research bei Tomaten unter zusätzlichem kurzwelligem Nahinfrarotlicht spektakuläre Ergebnisse erzielt. Die Pflanzen transferierten mehr Assimilate in die Früchte. Unklar ist, ob solche Ergebnisse sich auch auf Zierpflanzen wie Gerbera oder Rosen übertragen lassen.

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